U8: Arora Abhiraaj gewinnt mit 9 Siegen
Mittwoch, Abschlusstag: Siegerehrung und begeisterte Teilnehmer
Es ist geschafft, das 1. Tigersprung U8-Turnier hat seine Gewinner. Ein großes Dankeschön an alle Beteiligten, das sich 25 Kinder zusammen gefunden haben. Bernhard Jehle, vom ausrichtenden Verein SV Jedesheim bedankte sich bei allen mit kleinen Präsenten. Besonderen Dank auch an Hausleiter Bernhard
Lämmle vom „Haus der Begegnung St. Claret“ in Weissenhorn, dem Jugendbildungshaus der Diözöse Augsburg in der Region Neu-Ulm. Die Unterbringung, das Essen, die Räumlichkeiten mit Tischtennis, Tischkicker und Billard sowie das große Außengelände mit Sporthalle, Fußball- und Grillplatz boten ideale Bedingungen – ein tolles Ambiente. Zudem wurden all unsere Wünsche hilfsbereit und unbürokratisch erfüllt.
Viel Lob erhielt auch der 11-jährige Marlon Bock (SSV Vimaria Weimar), der mit seiner Mutter und seinem achtjährigen Bruder Leonas Bock (8. Rang) anreiste.
Als Schiedsrichterassistent von Peter Przybylski (Schwäbische Schachjugend) löste er alle Aufgaben mit Bravour. Manche Kinder haben bewusst gewartet, bis er an das Brett kam und die Fragen beantwortete.
Sieger des Turniers wurde Arora Abhiraaj (SC Erlangen) mit überragenden 9 Punkten aus 9 Runden. Nicht bei all seinen Partien stand er auf Gewinn – aber er behielt immer die Ruhe und wartete auf die Fehler seiner jungen Gegner, die er dann souverän in volle Punkte ummünzte. Auf dem 2. Platz landete Yuxuan Meng (SV 1947 Walldorf) mit 6,5 Punkten, hauchdünn vor dem Drittplatzierten Hussain Besou (LSV Turm Lippstadt), ebenfalls 6,5 Punkte und gleiche Buchholzzahl aber 0,25 Punkte Unterschied in der weiteren Feinwertung.
Yuxuan Meng ist außerdem Baden-Württembergischer Meister. Luca Hanson Huang (SK Mannheim-Lindenhof) hat ebenfalls 6,5 Punkte gesammelt als Vierter und 2. in der BW-Wertung. Julius Deiringer (SV Jedesheim) wurde insgesamt Siebter und erreichte in der Baden-Württemberg-Wertung den 3. Rang.
Bei den Mädchen war Sofia Klonov (SK München Südost) die Beste mit 5 Punkten vor Laura Huber (FC Ergolding), die 4 Punkte erreichte. Darauf folgt Isabella Bako (TSV Langenau) als Dritte und neue Baden-Württembergische Meisterin (4 Punkte).
Bei der Siegerehrung wurde Artur Jussupow von seiner Frau Nadja und Tochter Ekaterina unterstützt. Jedes Kind wurde mit einem Buch der Tigersprung-Serie belohnt, welches vorher ausgesucht werden konnte. Zusätzlich wurde eine individuelle Urkunde mit Foto am Schachbrett jedem Kind überreicht. Sehr gerne schrieb Großmeister Artur Jussupow eine Widmung mit Unterschrift in die Bücher. Alle Kinder waren stolz und hatten eine große Freude.
Die Siegerpokale übergab dann Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler.
Im Elternvortrag stellte Bernd Vökler mögliche Turniere für U8/U10-Kinder auf deutscher und internationaler Ebene vor und gab auch Informationen zur Kaderzusammenstellung.
Abschließend gilt der Dank allen Kindern, Eltern, Betreuern und Organisation, damit so eine Veranstaltung mit Leben gefüllt werden konnte.Die Mischung aus abwechslungsreichem Rahmenprogramm und ernsthaftem Schach hat bestens funktioniert. Die strukturierten Analysen haben auch für viel Motivation gesorgt, denn aus Fehlern lernt man am meisten.
Bildergalerie und Endstand:
Endtabelle 1. Offenes Internationales U8 Tigersprung Schachturnier
20. – 25. Juli 2018 in Weißenhorn/Bayern
Endstand nach der 9. Runde: | |||||||||||
Rang | Teilnehmer | TWZ | Verein | Land | S | R | V | Punkte | Buchh | SoBerg | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | Arora, Abhiraaj | 1420 | SC Erlangen | IND | 9 | 0 | 0 | 9.0 | 49.0 | 49.00 | |
2. | Meng,Yuxuan | 1207 | SV 1947 Walldorf | GER | 6 | 1 | 2 | 6.5 | 51.0 | 33.00 | |
3. | Besou,Hussain | 1410 | LSV Turm Lippstadt | GER | 6 | 1 | 2 | 6.5 | 51.0 | 32.75 | |
4. | Huang,Luca Hanson | 1049 | SK Mannheim-Lindenhof | GER | 6 | 1 | 2 | 6.5 | 49.5 | 31.25 | |
5. | Hernando,Leonard | 1143 | SC Erlangen | GER | 4 | 3 | 2 | 5.5 | 49.0 | 26.25 | |
6. | Dordevic,Tom | 1057 | Düsseldorfer SV | GER | 4 | 2 | 3 | 5.0 | 47.0 | 19.25 | |
7. | Deiringer,Julius | 1190 | SV Jedesheim | GER | 5 | 0 | 4 | 5.0 | 45.0 | 18.50 | |
8. | Bock,Leonas | 958 | SSV Vimaria Weimar | GER | 5 | 0 | 4 | 5.0 | 43.0 | 21.00 | |
9. | Freude,Paul | 1384 | SV Empor Berlin | GER | 4 | 2 | 3 | 5.0 | 42.0 | 21.25 | |
10. | Klonov,Sofia | 983 | W | SK München Südost | GER | 5 | 0 | 4 | 5.0 | 40.5 | 16.00 |
11. | Blodig,Vincent | 1021 | TV Riedenburg Sabt | GER | 4 | 1 | 4 | 4.5 | 47.5 | 18.00 | |
12. | Wolff,Calvin | 965 | Heilbronner SV | GER | 4 | 1 | 4 | 4.5 | 46.0 | 16.25 | |
13. | Middendorf, Sven-Jonas | 1101 | SV Hellas Nauen | GER | 4 | 1 | 4 | 4.5 | 32.0 | 10.50 | |
14. | Rudolph,Alexander | 1080 | SC Tarrasch München | GER | 4 | 0 | 5 | 4.0 | 39.0 | 14.50 | |
14. | Specht,Emil Leon | 848 | Bielefelder SK | GER | 4 | 0 | 5 | 4.0 | 39.0 | 14.50 | |
16. | Wang,Kaiwen | Hamburger SK | GER | 4 | 0 | 5 | 4.0 | 37.0 | 11.25 | ||
17. | Angrick,Otto-Nikolaus | 985 | MSA Zugzwang | GER | 4 | 0 | 5 | 4.0 | 34.5 | 9.75 | |
18. | Huber,Laura | 963 | W | FC Ergolding | GER | 4 | 0 | 5 | 4.0 | 33.5 | 9.50 |
19. | Kobzar, Alexandr | Moskau | RUS | 4 | 0 | 5 | 4.0 | 30.0 | 10.00 | ||
20. | Bako,Isabella | 852 | W | TSV Langenau | GER | 4 | 0 | 5 | 4.0 | 27.5 | 4.25 |
21. | Lukes,Alexander | 1079 | SK Germering | GER | 3 | 1 | 5 | 3.5 | 37.0 | 11.50 | |
22. | Klonov,Mihail | 669 | SK München Südost | GER | 2 | 0 | 7 | 2.0 | 32.5 | 2.75 | |
23. | Grunert,Greta | 663 | W | SK München Südost | GER | 1 | 0 | 8 | 1.0 | 34.0 | 2.25 |
24. | Bauer Laura Sophia | 758 | W | SC Postbauer-Heng | GER | 1 | 0 | 1 | 1.0 | 8.5 | 4.00 |
25. | Wolff, Charlie | W | Heilbronner SV | GER | 0 | 0 | 1 | 0.0 | 3.5 | 0.00 |
Dienstag, Tag 5: Grillabend mit dem Bundesnachwuchstrainer
Auf geht es zu Runde 7 und 8, bevor am Mittwoch viele wieder die Heimreise antreten oder einige noch ein paar Tage
als Urlaub in der Umgebung verbringen. Am Abend wird es ein Grillfest geben. Das Wetter und die Location sind super. Bei der Partieanalyse verteilte Artur Jussupow viel Lob an die Kinder. Jedoch hat er sie auch daran erinnert, dass sie manchmal auch noch zu wenig überlegen und z. B. in kritischen Stellungen zu schnell spielen. Julius Deiringer vom Ausrichter SV Jedesheim hätte beinahe dem Führenden Arora Abhiraaj ein Bein gestellt. Zwar lief die Eröffnung nicht so gut, trotzdem konnte der Württembergische Meister U8 wieder zurück in die Partie finden. Wir folgen dem entscheidenden Gespräch bei der Analyse.
Julius: „Ich habe Turm nach c1 übersehen!“ A. J.: „Warum hast Du denn Turm nach c1 übersehen?“ Pause … Arora: „Er hat zu wenig überlegt.“ A. J.: „War Deine Brille kaputt? Das könnte eine Erklärung gewesen sein. Wenn Du überlegst, dann spielst du eine Klasse besser.“
Das ist der entscheidende Punkt, das Bewusstsein bei den Kindern zu wecken, dass sie durch überlegen, halbe und ganze Punkte mehr erreichen können. Ein starker Spieler verzeiht einem einen Fehler nicht. Es war eine Freude, der Analyse beizuwohnen. Ganz entschieden ist die Sache allerdings noch nicht, denn Besou Hussain vom LSV Turm Lippstadt hat heute eine spannende Partie mit entgegengesetzten Rochaden im Spiel mit Meng Yuxuang gewonnen. Das war eine tolle Partie – gerade am Ende.
Kommentar Artur Jussupow: „So muss man Schach spielen, das ist richtiges Schach, sehr stark gespielt.“ Alle Kinder profitieren von der Analyse und der Rückmeldung, die sie bekommen. Egal, wo sie gerade stehen. Sie bekommen einen Impuls, eine Initialzündung vielleicht. Dann kann auch später noch eine Steigerung kommen, die gerade im Training oder Wettkampf entscheidend ist.
Elternvortrag:
Im Elternvortrag wurde kurz das Konzept der Jussupow-Schachschule vorgestellt und auf das Projekt mit U8/U10-Kindern eingegangen. Die Ziele sind mit Absicht hoch gesteckt – 10 Jahre mit einer Spielstärke von 2000 DWZ. So haben die Kinder eine Chance, bei internationalen Turnieren einmal ganz vorne mitzuspielen. Auch mit 1600 DWZ ist es nicht schlecht, nur dann werden Kinder dabei sein, die im entscheidenden Moment noch länger überlegen können. Es gibt Online-Training und bis zu fünf Seminare im Jahr für Spieler, die sich für das Projekt entscheiden. Ganz wichtig ist die Unterstützung der Eltern. Die Kosten für Turniere sind im Schach im Vergleich zum Training relativ hoch. Keiner kann sagen, ob die Kinder später weiter Schach spielen werden oder sich für Studium und Beruf intensiver kümmern, z. B. spielen beide Kinder von Nadja und Artur Jussupow kein Schach mehr, obwohl mehrere Deutsche Meistertitel zu Buche stehen. Jedenfalls sollte man die Kinder dabei unterstützen, dass sie ihre Ziele im Schach erreichen können. Schach hilft im Beruf und sie können sehen, dass es sich lohnt, sich intensiv auf ein Ziel zu konzentrieren.
Man könnte jetzt meinen, dass gerade intelligente Kinder gut für Schach sind. Jedoch gibt es viele Einflüsse und Charakterzüge, die für Schach förderlich sein können. Jemand ist vielleicht nicht so intelligent, ist vielleicht weniger emotional, was ihn im Endeffekt für Schach besser macht. Die Steigerung der Spielstärke kann am Anfang passieren oder vielleicht auch erst 12 Jahre später. Deshalb ist es auch keine Wertung, wenn Kinder nicht aufgenommen werden. Sie sind genauso begabt.
- Runde am Nachmittag:
Arora Abhiraaj steht als Gewinner vom Tigersprung U8-Turnier fest. Der Erlanger hat alle Partien gewonnen und führt uneinholbar mit 8 Punkten. Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler ließ es sich nicht nehmen, die Partien zu verfolgen und die Fragen der Eltern zu beantworten. Nun zur Partie: Diesmal hatte Arora die schwarzen Steine gegen Calvin Wolff aus Heilbronn. In der Eröffnung konnte sich Calvin einen Vorteil von sogar 2 Leichtfiguren erspielen. Das 1. Opfer hat nicht funktioniert und für die 2. Figur gab es nicht den erhofften Angriff. Am Schluss hätte vermutlich ein Damentausch eine gute Abwicklung ergeben. Arora hatte diesmal wirklich Glück. Er gewann eine Leichtfigur zurück und am Ende sogar noch die Partie per Damengewinn. Das muss einer erst einmal verkraften. Trotzdem großes Kompliment an alle Teilnehmer, die schöne und lehrreiche Partien kreieren. In der Analyse kommt dann die Frage: „Was habt ihr aus der Partie gelernt?“ oder „Moment, gibt es nicht noch einen stärkeren Zug?“ oder „Ihr müsst noch einmal prüfen, ob es nicht noch einen stärkeren Zug gibt?“ Alle Partien werden vom Großmeister oder seiner Frau Nadja mit den Kindern analysiert.
Wie gesagt, es gibt noch einen Grillabend draußen mit Lagerfeuer. Jeder kann sich sein Abendessen selbst am Feuer grillen. Das wird ein Riesenspaß.
Montag, Tag 4: Vorentscheidung und Tigersprung
Gestern Abend ging es noch in die Sporthalle – draußen gab es wieder einen Landregen.
Doch heute vertreibt die Sonne so nach und nach die Wolken. Die Partien liefen recht schnell zur Mitte des Turniers, was Schiedsrichter Peter Pryzybylski wunderte. „Die Kinder sind heute müde, dass sieht man ihnen an.“ Nach einer Stunde wurde nur noch vier Brettern gespielt. An Brett 1 war es lange ausgeglichen und eine Überraschung lag zwischen Luca Hanson Huang aus Mannheim-Lindenhof und Arora Abhiraaj aus Erlangen in der Luft. Doch am Ende setzte sich der Favorit aus Indien durch.
In der Vortragsreihe für Eltern und Betreuer stellte Großmeister Artur Jussupow die Tigersprungmethode als Grundlage für erfolgreiches Schach vor. Auch Spieler, die eigentlich schon erfolgreich Turnierschach betreiben, können mit der Beschäftigung und Studium des 3-stufigen Modells ihre schachlichen Lücken schließen. Ein Buch bietet etwa Material für 1 Jahr. Eine Stufe hat jeweils drei Bände.
Wann soll man damit beginnen?
Artur Jussupow führte aus, dass er schon mit sechseinhalb Jahren anfing mit dem Studium der Schachbücher. Er hat sie 4-5 Mal durchgelesen, etwa das Buch von Panow oder 300 Partien von Aljechin. Wenn er ein Buch ganz verstanden hatte, waren sie unwichtig. Doch eine interessante Kombination in einer Studie lohnt sich immer, sie nochmal anzuschauen – auch vor dem Einschlafen. Wichtig ist auch, wenn die Kinder Aufgaben lösen, dass sie die Lösung hinterher am Brett mit Figuren nachspielen – Variante für Variante. Das hat den Vorteil des Trainings der Visualisierung. Artur Jussupow legt großen Wert auf das Endspiel. Wenn die Grundlagen abgeschlossen sind und die Kinder schon einige Eröffnungen mögen, dann kann mit der Erstellung eines Eröffungsrepertoires begonnen werden. Wenn alle die gleichen Eröffnungen spielten, z. B. Italienisch, dann wäre es ja langweilig.
Welche Bücher sollte man lesen?
Bei Büchern von Weltmeistern, die ihre eigenen Partien kommentieren, da kann man keinen Fehler machen, Kasparow oder Aljechin, zum Beispiel. Es gibt viele sehr gute Bücher, viel Wissen ist erhältlich, doch leider auch viel Durchschnittliches. Wie behält einer da den richtigen Überblick von guter Literatur? Capablanca ist zu empfehlen. Obwohl er nur sehr wenige Kommentare, Artikel und Beispiele verfasst hat.
Alle Teilnehmer haben schon Punkte gesammelt. 25 Kinder waren im Einsatz. Das Feld ist enorm ausgeglichen. Viele tummeln sich zwischen 3,0 und 4,5 Punkten. Einzig an der Spitze scheint Arora Abhiraaj vom SC Erlangen nicht zu stoppen zu sein. Seine Technik ist überragend, auch wenn es im Mittel- oder Endspiel noch ausgeglichen steht. Er führt mit sechs Siegen und findet kinderleicht die besten Felder für seine Figuren. Tom Dordevic vom Düsseldorfer Schachverein 1854 ist ihm mit 4,5 Punkten als Zweiter auf den Fersen. Im Rahmenprogramm werden die beiden Methodenkoffer aus Deutschland und der Schweiz ausprobiert. Natürlich gibt es wieder Fußball – diesmal draußen. Zusätzlich konnte beim Yoga im Meditationsraum mitgemacht werden. Weiter gibt es noch Siddhanath Surya-Yoga am Abend und im Foyer ist ein Bücher-Basar vom Haus St. Claret für Projekte im Kongo aufgebaut.
Sonntag, Tag 3: Spitzenduell und Spitzenfunktionär
Zur 4. Runde gab es eine Spitzenpaarung, denn zwei Kinder waren noch ungeschlagen und trafen somit aufeinander. Arona Abhiraaj konnte sich mit Weiß gegen Yuxuan Meng durchsetzen und führt nun mit einem Punkt Vorsprung die Tabelle an. Vier Kinder haben schon drei Punkte gesammelt und lauern auf einen Ausrutscher. Höhepunkt an Tag 3 war der Besuch von Walter Rädler aus Vaterstetten in seiner Funktion als Vizepräsident vom Deutschen Schachbund. Er beantwortete geduldig und sachkundig alle Fragen der Eltern und Betreuer. Er berichtete aus seinem großen Erfahrungsschatz als Grundschullehrer und Vorsitzender der Deutschen Schulschachstiftung.
In seiner Klasse können alle Schachspielen und er braucht er sich keine Sorgen zu machen, wenn er mal eine Autopanne hätte und 15 Minuten zu spät käme, denn alle seine Schüler „zocken“ dann Schach. Weiterhin führte Walter Rädler aus, dass sich Schach als Schulfach hervorragend eignet – wegen dem hohen Bildungswert.
Schulnoten vergeben, sei hier schwer. Geduld lernt man ebenfalls. Fritz & Fertig, die Stappen-Methode und der Brackeler Schachlehrgang sind zu empfehlen, um sich Schachkenntnisse anzueignen und zu verbessern. Auch Online-Training mit Skype bei einem guten Trainer ist sehr hilfreich.
Unter der Anleitung eines Trainers erspart man es sich, unzählige Schachbücher kräftezehrend durchzumachen. Bei Tee, Kaffee und Kuchen gab es noch anregende Gespräche und danach war Fußball und Basketball in der Halle angesagt.
Samstag, Tag 2: Drei Ebenen und „Der Kleine Muck“
24 Kinder aus dem ganzen Bundesgebiet sind beim Tigersprung-U8-Turnier in Weißenhorn im Einsatz. Die ersten beiden Runden sind schon geschafft. Höhepunkt war am Abend das Rahmenprogramm mit dem Märchen von Wilhelm Hauff „Der kleine Muck“, welches von den Kindern und Jugendlichen der Schwabenbühne Illertissen perfekt dargeboten wurde. Auf der Freilichtbühne am Vöhlinsschloss war eine Abordnung von ca. 20 Kindern, Eltern und Betreuern mit dabei und ließ sich begeistern. Zum Abschluss gesellten sich die Hauptdarsteller: der Sultan, die Tänzerin Fatme und natürlich der kleine Muck zu den Kindern vom U8-Turnier. Auf dem Foto hat es ausnahmsweise nicht geregnet. Trotzdem ließen es sich die Teilnehmer nicht nehmen, neben der Analyse der Partien mit Nadja und Artur Jussupow, z. B. Fußball, Tischtennis oder Tischkicker zu spielen. Das Haus St. Claret bietet tolle Freizeitmöglichkeiten, von denen noch einige weitere in den nächsten Tagen ausprobiert werden sollen. Nachdem pünktlich um neun Uhr alle Kinder am Schachbrett die ersten Züge ausführten, begann für die Eltern und Betreuer der erste von mehreren Vorträgen. Artur Jussupow erklärte die „Drei Ebenen des Denkens“ von Schachspielern. Anhand von instruktiven Partiebeispielen erläutere Artur Jussupow dieses Konzept in Bezug auf die schachliche Entwicklung von Kindern.
Freitag, Tag 1: Endlich da – und beeindruckende Location
Fast alle Teilnehmer, Eltern, Trainer und Betreuer sind gut angekommen in Weißenhorn, dem Spielort für das Tigersprung-U8-Turnier. Die Eröffnung mit wichtigen Instruktionen um den Spielort St. Claret – einer Schule, Begegnungszentrum und Konvent folgte. Teilweise war es eine lange Anreise mit Zug oder Auto. Bis zu 8,5 Stunden
mussten verdaut werden und so mancher steckte im Stau fest. Einige Kinder übernachten zu Hause und kommen erst am Samstag. Besonders freut sich Bernhard Jehle vom Ausrichter SV Jedesheim über das Engagement und dass es gelungen ist, mit Nadja und Artur Jussupow ein U8-Turnier auf die Beine zu stellen. Der Hausleiter, Schiedsrichter und Vertreter der Württembergischen Schachjugend richteten einige Worte an die Teilnehmer, damit die wichtigsten Modalitäten rund um die Organisation kommuniziert werden. Nadja und Artur Jussupow stellten das Programm und den Ablauf vor. Die Offenen Baden-Württembergischen U8-Meisterschaften sind mit integriert. Erster Programmpunkt war ein Fototermin, um eine spezielle individuelle Urkunde für die Kinder zu kreieren. Individuell wird auch die Analyse der Partien sein und es gibt ein Feedback vom Schachgroßmeister und erfahrenem Trainer. Die Kinder werden davon direkt profitieren und nehmen eine wichtige Erfahrung mit. Nachdem leckeren Abendessen konnte das Kleinspielfeld mit Fußball ausprobiert werden, bei dem es durchaus sehenswerte Treffer zu bewundern gab.