WEM 2025: Abschlußbericht

GM Bryan Smith mit dem Wanderpokal des Württemberg-Meister, überreicht durch Illertissens Bürgermeister Jürgen Eisen
Von Karlheinz Vogel, Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Im Kandidatenturnier gibt Tim Gavrin (Stuttgart) seine Weißpartie gegen Nils Barth nach 16 Zügen Remis und so den Druck an seine beiden Verfolger Richard Walter (Heilbronn mit Schwarz gegen Thorsten Kaufmann) und Thorsten Schrägle (Tuttlingen, Weiß gegen Frank Baur) weiter.
Im Meisterturnier reicht GM Smith ein Remis gegen Dr. Braun, während Zuferi einen Sieg gegen Hirneise für seine letzte IM-Norm benötigt. Falls dies gelingt, könnte er nach Punkten zu Smith aufschließen – Spannung ist garantiert.
Während bei Zuferi – Hirneise die Nimzowitsch-Eröffnung aufs Brett kommt, die für Inhaltsreichtum und Komplexität steht, sind bei Smith – Braun zügig die Damen und Springer vom Brett verschwunden und auch die Turm- und Läuferpaare wollten lieber zuschauen, wie beide eine symmetrische Bauernstruktur behandeln, die dann kurz nach Zug 30 (Sofia-Regel) ins Remis mündet. Damit ist dem in Deutschland lebenden und in der nächsten Saison für Schönaich spielenden Amerikaner sowohl der Turniersieg, als auch die Württembergische Meisterschaft nicht mehr zu nehmen. Herzlichen Glückwunsch! Fünf Siege und keine Niederlage bedeuten einen ganzen Punkt Vorsprung.
Damit geht es für Zuferi „nur noch“ um die Norm und den alleinigen zweiten Platz. Jens Hirneise verteidigt sich präzise, so dass er Dauerschach geben kann. Das Remis reicht leider nicht zum IM-Titel, hilft ihm aber dank besserer Wertung an den GMs Sokolov und Rozentalis vorbei zu ziehen. Für eine Norm sind vier Siege nötig. Das schafften sowohl Zuferi wie Dr. Braun, aber dafür hätten keine bzw. bei fünf Siegen nur eine Niederlage dazu kommen dürfen. Schade!
Die Kandidaten sind scharfen Varianten nicht abgeneigt, so dass sie mit Kalaschnikow bzw. einem temporären Bauernopfer im Katalanen aktives Spiel anstreben können. Richard Walter gewinnt und zieht mit Gavrin gleich Thorsten Schrägle opfert Material, Allerdings wird sein Mut nicht belohnt, Frank Baur gewinnt. Damit siegt Gavrin Dank besserem Gegnerschnitt vor Walter, beide kommen auf 6,5 Punkte und dürfen im kommenden Jahr im Meisterturnier spielen. Insgesamt vier Verfolger erreichen 5,5 Punkte. Nach Feinwertung ergibt sich diese Reihenfolge: Schwab, Schrägle, Hurm und Baur. Das Open wird eine sichere Beute von Roland Meyer, der 4,5 der 5 möglichen Punkte holt und sich einen vollen Punkt von seinen Verfolgern Mayer und Krauß absetzen
kann.
Ermöglicht haben die Veranstaltung Nadja Jussupow (Hauptschiedsrichter, Liveübertragung, …) und Bernhard Jehle (Turnierdirektor und gute Seele). Als Schiedsrichter sind Dominik Könke, Fritz Gatzke und Amaru Juscamayta im Einsatz
